Leibrente
Für Senioren mit einer niedrigen Rente gibt es die Möglichkeit, die aktuelle Rente mit einer sogenannten Immobilienleibrente deutlich aufzubessern. Diese Option ermöglicht es Ihnen, Ihre finanzielle Situation im Alter zu verbessern, indem Sie das in Ihrer Immobilie gebundene Kapital freisetzen, ohne dabei aus Ihrem vertrauten Zuhause ausziehen zu müssen.
Die Immobilienleibrente funktioniert im Wesentlichen so, dass Sie Ihre Immobilie an einen Käufer, meist eine Bank oder ein spezialisierter Anbieter, verkaufen. Im Gegenzug erhalten Sie eine monatliche Rente und behalten das lebenslange Wohnrecht in Ihrer Immobilie. Dadurch sichern Sie sich eine regelmäßige zusätzliche Einnahmequelle, die Ihnen mehr finanzielle Freiheit und Sicherheit im Alter bietet.
Ein großer Vorteil der Leibrente ist, dass Sie weiterhin in Ihrem gewohnten Umfeld wohnen bleiben können. Dies ist besonders für Senioren von Bedeutung, die Wert auf ihre vertraute Umgebung und ihr soziales Netzwerk legen. Zudem sind Sie als ehemaliger Eigentümer von vielen Verpflichtungen entlastet, wie etwa größeren Instandhaltungsarbeiten und anderen Kosten, die mit dem Besitz einer Immobilie einhergehen.
Weiter unten finden Sie eine Übersicht, wie sich die Leibrente zusammensetzt, welchen Nutzen Sie daraus ziehen können und worauf Sie achten müssen.
Was ist mit Leibrente gemeint?
Bei der Leibrente geht es darum gleichbleibende Zahlungsströme zu generieren die möglichst auf Lebenszeit oder einem fest definierten Zeitraum einer Person ausbezahlt werden. Es gibt unterschiedliche Formen der Leibrente, hier geht es im speziellen um die Verrentung der Immobilie als Leibrente. Eigentümer eines Hauses oder einer Wohnung können dadurch im Alter wie bei dem lebenslangen Wohnrecht das in der Immobilie gebundene Vermögen als Rentenzahlung umwandeln. Zudem besteht die Möglichkeit obendrein weiterhin in der Immobilie zu wohnen und das ohne Mietzahlungen.
Wie ist die Leibrente entstanden?
Die Idee eine Rente aufgrund von einem bestimmten Besitz schon zu Lebzeiten zu erhalten ohne diesen Besitz aufzugeben ist bereits sehr alt. Schon im Mittelalter wurde diese Form der Rente aus Stein häufig genutzt um Gebäude oder Grundstücke auf neue Eigentümer umschreiben zu lassen aber weiterhin davon zu profitieren. Auch in anderen Ländern außerhalb Deutschlands ist dieses Modell sehr beliebt und wird rege genutzt. In Zeiten von niedrigen Renten und weniger Nachkommen erhält diese Form der Verrentung einen immer höheren Stellenwert.
Welche Modelle für die Immobilienverrentung gibt es?
Grundsätzlich gibt es zwei häufig genutzte Formen der Immobilienverrentung:
1) Leibrente
Bei der Leibrente erhält der Leibrentner eine lebenslange in der Regel monatliche oder jährliche Leibrente in Kombination mit einem lebenslangen Wohnrecht für seine Immobilie. Dies ist die häufigste Ausprägung und hat den Vorteil, dass nicht der komplette Berag einmalig sondern kleine Teilbeträge (Renten) in Tranchen ausgezahlt werden. Dadurch fällt die Leibrente meist auch etwas höher aus als der Einmalbetrag, da die Leibrente über einen Zeitfaktor gestreckt wird. Es kann aber auch eine Kombination einer Einmalzahlung mit einer monatlichen Rente kombiniert werden.
2) Zeitrente
Zwischen den Parteien wird ein fester Zeitraum für die Leistung vereinbart, beispielsweise 13 Jahre. Nach Ablauf des Zeitraums gilt der Kaufpreis als abgegolten. Falls der Verkäufer früher verstirbt wird die Zeitrente weiterhin an die Hinterbliebenen ausbezahlt.
Was ist die abgekürzte Leibrente?
Dies ist eine Mischung aus Leib- und Zeitrente. Sie ist zeitlich befristet und erlischt falls der Leibrentner frühzeitig versterben sollte.
Was ist eine Rentengarantiezeit?
Falls der Leibrentner bereits sehr alt ist, die Nachkommen aber nicht für den Unterhalt aufkommen können oder wollen bzw. die Immobilie dafür genutzt werden soll könnte eine Rentengarantiezeit eingesetzt werden. Die Immobilie kann mit einer festen Mindestlaufzeit verrentet werden, wodurch auch die Nachkommen und Erben weiterhin von der Leibrente profitieren können. Verstirbt der Leibrentenberechtigte nach 10 Jahren und läuft die Rentengarantie 20 Jahre erhalten die Nachkommen oder Erben weiterhin die Zahlungen.
Wie kann ich die Höhe der Leibrente berechnen?
Die Leibrente wird durch folgende Faktoren bestimmt:
– Alter des Berechtigten
– Geschlecht
– monatliche, Einmalzahlung oder beides in Kombination
– Wert der Immobilie
– Wert des Wohnrechts
Es gilt natürlich, dass je älter ein Rentner ist, desto höher auch seine monatlichen Zahlungen ausfallen. Das Wohnrecht hat natürlich auch ein großes Gewicht und mindert entsprechend die Leibrente.
Was bedeutet Zustifterrente?
Bei der Zustifterrente wird die Immobilie ähnlich wie bei der Leibrente verkauft und der Verkäufer erhält dafür einerseits ein lebenslanges Wohnrecht für die Immobilie andererseits auch eine Leibrente. Im Prinzip ist diese Form der Leibrente sehr ähnlich bis auf die Tatsache, dass die Immobilie nach Ablauf der Zeit oder dem Tod des Rentenberechtigten an eine Stiftung übergeht. Meistens ist diese Option nicht die wirtschaftlich vorteilhafteste, da die Immobilie meist mit größeren Abschlägen übernommen wird.
Wird die Leibrente versteuert?
Bei Rentenbeginn vollendetes Alter | Ertragsanteil in % | Bei Rentenbeginn vollendetes Alter | Ertragsanteil in % |
---|---|---|---|
38 | 39 | 57 | 25 |
39 bis 40 | 38 | 58 | 24 |
41 | 37 | 59 | 23 |
42 | 36 | 60 bis 61 | 22 |
43 bis 44 | 35 | 62 | 21 |
45 | 34 | 63 | 20 |
46 bis 47 | 33 | 64 | 19 |
48 | 32 | 65 bis 66 | 18 |
49 | 31 | 67 | 17 |
50 | 30 | 68 | 16 |
51 bis 52 | 29 | 69 bis 70 | 15 |
53 | 28 | 71 | 14 |
54 | 27 | 72 bis 73 | 13 |
55 bis 56 | 26 | 74 | 12 |
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